Aura des Schreckens by Detlev G. Winter

Aura des Schreckens by Detlev G. Winter

Autor:Detlev G. Winter [Winter, Detlev G. ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Kosmische Hanse, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1982-04-12T01:00:00+00:00


*

Noch zehn Meter!

Geiko Alkman wußte, daß er in diesem Teil der RAKAL WOOLVER auf jeden Schritt beobachtet werden konnte, er wußte aber auch, daß es für die Kontrollmannschaften unmöglich war, alle Überwachungseinheiten mit gleicher Sorgfalt zu studieren. Da es nicht zu erwarten stand, daß jemand in der gegenwärtigen Situation das Schiff eigenmächtig verlassen wollte, würde der Bereich, in dem Geiko sich bewegte, naturgemäß vernachlässigt werden.

Das war seine Chance.

Noch fünf Meter!

Fünf Meter trennten ihn vom Innenschott der Personenschleuse. Es war ihm klar, daß er nicht nur sich, sondern auch andere in Gefahr brachte, wenn er sein Vorhaben verwirklichte. Darüber hinaus mußte er mit harten Disziplinarmaßnahmen rechnen.

Dennoch würde er es tun. Von dem einmal gefaßten Entschluß würde er sich nicht abbringen lassen.

Noch zwei Meter... einen ...

Was, schoß es ihm durch den Kopf, wenn sie ihn doch bemerkt hatten? Wenn sie sich irgendwo verborgen hielten und nur darauf warteten, daß er die Schleuse betätigte, um seiner habhaft werden zu können?

Seine Hand zitterte, als er sie nach dem Öffnungsmechanismus ausstreckte.

„Geiko...!"

Er erstarrte. Kraftlos und müde sank sein Arm herab. Der Hangartechniker fiel förmlich in sich zusammen.

Er kannte die Stimme.

„Mach keinen Unsinn, Geiko!"

Das war Nikki Frickel.

Warum hatte er sie nicht bemerkt? Wo hatte sie sich versteckt gehalten?

Sie kam mit schnellen Schritten auf ihn zu.

„Überlege dir, was du tust", sagte sie eindringlich. „Damit löst du keines deiner Probleme."

In Geiko erwachte der Trotz.

„Ich will nach draußen, zu den Porleytern", entgegnete er heftig. „Ich habe mich freiwillig gemeldet, aber sie haben mich nicht berücksichtigt."

„Sie werden wissen, warum."

Er schüttelte wild den Kopf.

„Ich gehe trotzdem!"

Abermals hob er den Arm. Fest preßte er die Hand auf den Öffnungskontakt. Das Schott fuhr zur Seite, bevor Nikki ihn zurückhalten konnte. Als sie ihn packte und herumriß, war es zu spät.

„Wenn sie es bisher nicht bemerkt haben", schimpfte sie, „jetzt wissen sie es!"

„Und wenn schon!"

Er wollte sich aus ihrem Griff lösen, doch Nikki hielt ihn zurück.

„Was denkst du dir dabei?" schrie sie ihn an. „Glaubst du, mit deinen Rachegelüsten dienst du irgend jemand? Du machst alles nur noch schlimmer. Für dich selbst am meisten."

Langsam schien er zur Besinnung zu kommen. Seine Schultern hingen herab. Er senkte den Kopf.

„Ich mußte es versuchen", verteidigte er sich. „Sie haben meine Frau ermordet.

Begreifst du nicht, daß ich es tun mußte?"

„Was mußtest du tun?" Nikki blickte demonstrativ an ihm herab. „Nach draußen gehen, so wie du bist? In einer leichten Bordkombination, ohne Ausrüstung, ohne Waffen? Wie weit, glaubst du, wärst du gekommen? Wo hättest du angefangen, nach den Porleytern zu suchen, und wo aufgehört?"

„Das ist meine Sache."

„Und selbst wenn du einem Porleyter begegnet wärst", fuhr sie unerbittlich fort, „was hättest du gegen ihn ausrichten wollen? Ihn mit bloßen Händen angreifen?"

Geiko sah zu Boden. Er antwortete nicht.

„Weißt du, was ich glaube?" redete Nikki weiter auf ihn ein. „Du hast, wahrscheinlich unbewußt, eine Todessehnsucht. Du bist dir ganz genau darüber im klaren, daß du nicht lebend zurückkommen wirst, wenn du die RAKAL mit diesen Klamotten verläßt.

Deshalb wolltest du gehen. Das ist der eigentliche Grund!"

Er wand sich in ihrem Griff.

„Du quälst mich."

Seine Bewegung wirkte lahm und kraftlos.



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